Klima-Challenge: Die Bank ist das Ziel
Rheinische Post, RP Online vom 06.03.2019, von Sabine Hannemann, Foto: Norbert Prümen (nop)
Bildung in Neukirchen-Vluyn
NEUKIRCHEN-VLUYN Die Klima-Challenge Ruhr startet am Samstag. Mit dabei sind Schüler des Julius-Stursberg-Gymnasiums unter Federführung der Protect-our-Planet-Gruppe. Sammeln sie genug Punkte, bekommt die Schule eine ganz besondere Sitzgelegenheit.
Das Probesitzen auf der „wohl intelligentesten Sitzbank der Welt“ ist für die Schülerinnen und Schüler des Julius-Stursberg Gymnasium (JSG) in Neukirchen-Vluyn ein Appetithappen. Die Solarbank sorgt für gehörige Motivation. Die Jugendlichen nehmen an der Klima-Challenge-Ruhr teil, dem Spiel der grünen Ideen. Knapp 100 Teilnehmende aus dem JSG-Kreis sind bereits registriert. „Bei uns sind fünf Kontinente vertreten“, freut sich Valentina Fiori (16). Freunde oder Ehemalige im Auslandsjahr beteiligen sich von Kanada, Neuseeland oder Afrika aus bei der Aktion.
Zeichen setzen, aufmerksam machen, das ist die Idee, die sich dahinter verbirgt und viele Aktive einbinden will. „Wir wollen das Umweltbewusstsein schärfen und zum Umdenken anregen“, sagt Vivien Jacobsen (16). Gemeinsam mit anderen Jahrgangsstufen geben die Elftklässlerinnen die Marschrichtung vor. Sie wollen Punkte mit klimafreundlichen Aktionen sammeln, beispielsweise beim Einkaufen mit Jute- statt Plastikbeutel, der Vermeidung von Papp-Kaffeebechern unter dem Motto ‚Mehrweg statt Einweg‘, Einkaufen im Bioladen oder aber Strecke machen mit dem Rad statt dem Auto. „Das sind nur einige Beispiele“, sagen die 16-Jährigen zur Herausforderung für eine saubere wie bezahlbare Energie aus Luft, Wasser und Sonne.
Dabei kommt die Solarbank ins Spiel, die als Objekt für erneuerbare Energie auf dem Schulgelände sorgen soll. Norbert Grein aus Willich bietet dieses Photovoltaikmodul zur Stromversorgung an, das in Sachen Nachhaltigkeit beispielgebend ist. „Über diese Bank lässt sich das Smartphone aufladen, sie dient als WLAN-Hotspot. Nachts ist die stabile wie fest montierte Bank beleuchtet und sorgt zusätzlich für Sicherheit“, sagt Norbert Grein. Über die eingebauten Monitore lassen sich Informationen bis hin zum Video abspielen, sogar mit Ton, wenn gewünscht. Das Produktprofil spricht sogar von beheizbarer Sitzfläche. „Weltweit stehen bereits 1000 Solarbänke, einige sogar in deutschen Innenstädten, und sorgen für zusätzliche Atmosphäre. Die Produktion der Bänke erfolgt in Kroatien“, so Grein.
Die einzelnen Aktionen der Teilnehmenden werden im Netz gepostet unter www.ruhr2022.de, Kennziffer #102. Je mehr, je besser, so das Motto. Sollte das JSG punktemäßig die vorderen Plätze belegen, wird die Solarbank angeschafft, nah des Schulgebäudes stehen und ins Schulgeschehen einbezogen. Wenn nicht, „dann schaffen wir es über andere Projekte“, so Vivien und Valentina.
Aktuell beteiligen sich in NRW etliche Gruppierungen mit unterschiedlichen Themen zum Natur- und Umweltschutz. 100.000 Euro werden unter den Bestplatzierten ausgeschüttet. Am JSG setzen Jugendliche als Klimaschutzpioniere mit Lehrer Andreas Forsthövel im „Protect-our-planet-movement“-Team seit längerem Schlaglichter mit eigenen Umweltprojekten (die RP berichtete mehrfach). Für Schulleiterin Susanne Marten-Cleef ein überzeugendes Engagement, weil Jugend von ihrem derzeit höchsten Gut, ihrer Freizeit, in die Aktion investiert. „Die Jugend macht uns Beine und sorgt für hohen symbolischen Wert. Für uns nachhaltiger als die Freitagsdemonstrationen“, so die Schulleiterin.
Info:
Registrieren und Punkte sammeln
Wer sich beteiligen will, lässt sich unter www.ruhr2022.de , Kennziffer #102, registrieren.
Das Projekt startet am Samstag, 9. März, und endet am Samstag, 6. April. Beteiligt sind Schulen, Kindergärten, Vereine und Nachbarschaften.
Weitere Infos zum 15-köpfigen Team der Klimaschutzpioniere vom Protect-our-Planet-Team unter www.pop-movement.de.